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Juni 2022

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Jedes Mal, wenn ich die Zeilen für das Gartenjournal schreibe, denke ich: „Oh Gott, wie die Zeit verrinnt!“ und auch gleichzeitig: „Danke Gott, für diese wunderbare Zeit im Garten, die du uns schenkst!“.

„Danke Gott, für diese wunderbare Zeit im Garten.“

Im Juni ist – ehrlich gesagt – nicht viel passiert. Wir haben die Zeit im Garten aufgesogen. Saßen mit Freunden in der Sonne, ließen die Kinder im Schatten spielen, besprachen bei Kaffee mit einem Arbeitskollegen berufliche Perspektiven. Bauten den kleinen Pool* auf und ab, fanden einen passenden Gartentisch für unsere Lounge* und genossen es – mehr oder weniger – draußen zu essen. Mehr, weil es einfach unfassbar schön ist, den Wind um die Nase zu spüren und weniger, da es doch ziemlich anstrengend ist, mit zwei kleinen Kindern außerhalb des normalen Alltagsrhythmus auf einmal draußen die Mahlzeit zu sich zu nehmen. Denn gerade für den Jungen ist alles andere sehr viel spannender als sein Abendessen. Wie zum Beispiel die Rutsche oder im Minutentakt nachzuschauen, ob die Nachbarn auch noch draußen sitzen und den Tag im kühlenden Schatten ausklingen lassen wollen.

Besuch im Rosenpark Dräger

Ein definitives Highlight gab es Anfang Juni. Hier besuchten wir zu dritt, meine Mama, meine Tochter und ich, den Rosenpark Dräger bei Bad Nauheim. Ha ha – ich war so voller Vorfreude, dass ich an diesem Tag früher aufwachte. Nicht nur Kinder können das. Zu dritt bestaunten wir die Vielfalt der Rosen und probierten die Rosen-Köstlichkeiten während der Tea-Time am Nachmittag.

Der Rosenpark Dräger zeigt innerhalb von zehn Themengärten 800 verschiedene Rosensorten. Die meiste Zeit verbrachten wir jedoch bei den englischen Rosen. Der Eintritt ist übrigens frei – umso verlockender ist es, im dazugehörigen Verkauf zuzuschlagen. Doch ich war hart mit mir und kaufte keine einzige Pflanze. Dafür werde ich mir definitiv im Herbst ein Hochstämmchen der Englischen Rose „Darcy Bussell“* für den Vorgarten holen und diesen ganz einfach online bestellen – denn nach eigenen Angaben ist der Rosenpark Dräger der größte Anbieter von Stammrosen in Deutschland. Doch auch die David Austin Rose „Graham Thomas“* und die ADR-Rose „Rosengarten Saarbrücken“, wie auch „Leonardo DaVinci“* haben es mir extrem angetan.

Die endgültige Entscheidung wird mir nicht leicht fallen. Nur bei den Bodendeckerrosen habe ich mich schon zu neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit für die Rosen „Bienenweide Gelb“* und „Sunny Rose“* entschieden. Und dann gibt es noch die wunderbare, dunkle ADR-Rose „Rouge Meilove“* (und das, obwohl mir Beetrosen eigentlich gar nicht gefallen!) und sowieso mein everlasting Favorit „Crown Princess Margareta“*, dem ich einfach unbedingt einen Platz einräumen muss. Oh Hilfe, ich bin hoffnungslos verloren…

Eine Kinderecke im Garten

Erinnert ihr euch noch an die Idee für den Garten, die ich im vergangenen Monat andeutete? An einem lauen Abend saßen wir auf der Lounge und ich beichtete meinem Mann meine Idee, unsere große Gartenhütte zu verkaufen, um stattdessen hier eine Kinderecke zu gestalten. Mit eigenem Kinderhaus, Stellplatz für die Rutsche und eventuell einem Natursandkasten davor. Nach Aufzählung aller Vor- und Nachteile, die mit dieser Idee einhergehen, stimmte er meinem Vorhaben zu. Nun suchen wir noch einen Käufer für unser Biohort Europa 5 mit Fenster. Träumen darf ich jedoch bereits von der Kinderecke und die Wimpelkette für das Kinderhaus liegt schon im virtuellen Warenkorb bereit.

Der Spargel muss raus

Ach ja… und da war noch etwas: So stolz ich auch auf meinen grünen Spargel in den Squarefoot-Garden-Beeten war, umso mehr habe ich sie verwünscht, als ich sie nun herausholen musste. Denn auch hier lernten wir wieder einmal, dass es einfach für JEDE Pflanze mindestens einen eigenen Schädling gibt. In unserem Fall gefühlt zehn. Spargelhähnchen. Zwölfpunkt-Spargelkäfer. Dreipunkte Käfer. Was noch? Leider fiel mir der Schaden erst sehr spät auf, da wir uns an den heißen Tagen im südlichen Vorgarten nicht häufig und nur kurz aufhalten. In dem Moment der Aufmerksamkeit waren jedoch schon alle zwölf Pflanzen mit hunderten von schwarzen Raupen befallen und ich weigerte mich dieses Mal, diese händisch abzusammeln. Wir überlegten beide, was wir machen sollten.

Ich benötigte drei Stunden, um die zwölf Spargelpflanzen aus der Erde zu graben.

Der Spargel benötigt sein Laub bis November/ Dezember, um seine Kräfte für das kommende Jahr sammeln zu können. Also würde das Abschneiden des Laubes dazu führen, dass im kommenden Jahr keine Spargelstangen zu ernten sind, da die Pflanzen noch sehr jung sind. Sie jedoch stehen zu lassen, hätte nur dazu geführt, dass die Raupen das Laub auffressen und sich dann in der Erde verpuppen, um wieder eine Generation an Schädlingen hervorzubringen – nicht erst für nächstes Jahr, sondern noch für diesen Sommer. Da sind sie sehr eifrig. So entschieden wir uns schweren Herzens, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir sowieso die Beete im kommenden Jahr neu gestalten wollen (wir, also ich), den Spargel komplett herauszuholen. Mein Spargel-Experiment ist damit gescheitert. Aber zunächst benötigte ich drei Stunden, um diese zwölf Pflanzen aus der Erde zu graben! Und es sind immer noch Reste im Beet. Verflixt verwurzelt, diese Dinge… nie wieder… warum ich überhaupt Spargel hatte? Naja, geträumt hatte ich schon davon, eine Spargelmahlzeit im Jahr im eigenen Garten ernten zu können. Das hätte sich finanziell schon gelohnt. Nun gut, ist halt nichts draus geworden.

Ernte von Schnittblumen und Naschobst

Aber nun zu etwas schönerem: Die Löwenmäulchen blühen wie wild und ich darf Blumenstrauß um Blumenstrauß pflücken. Und sogar die Astern haben es nach ihren anfänglichen Wachstumsschwierigkeiten geschafft und schießen in die Höhe. Nur die Zinnien wollen in diesem Jahr nicht so wirklich. Dafür die Himbeeren umso mehr, sodass wir kaum mit der Ernte hinterherkommen. Ungefähr müssten uns die drei Pflanzen nun 700 Gramm Früchte geschenkt haben. Genauso wie bei den Johannisbeeren: zwei Hochstämmchen ergaben eine Ernte von 1,8 kg. Mega! Und das, obwohl einer der Bäumchen bei einem Sturm sich bis zum Bogen umbog – zum Glück jedoch nicht brach. Am nächsten Morgen band ich ihn gleich an und bemerkte, dass sich eigentlich alle Bäumchen von ihren Pfählen gelöst haben. Anscheinend sind alle Bänder verrottet.

Bye bye, liebe Prachtkerze, ciao ciao Spornblume!

Manche Pflanzen wachsen so stark, dass ich sie eindämmen muss. So z.B. die Prachtkerze*. Sie ist wunderschön, doch in unserem kleinen Vorgarten fühlt sie sich zu wohl und lässt alles unruhig wirken. So auch die Spornblume*. Die ich liebe. Eigentlich. Die ich so liebe, dass ich im vergangenen Jahr neben der bestehenden roten sogar noch die weiße Centranthus Ruber „Albus“ einpflanzte. Aber dieses Jahr gar nicht mehr sehen kann. So gönne ich mir ihren Anblick noch einmal und werde mich am Ende des Jahres wohl von ihr verabschieden.

Ganz und gar nicht verabschieden möchte ich mich von der Asiatischen Lilie „Mapira“, die einfach wunderschön aussieht. Nur nicht ganz so, wie online beschrieben. Tiefdunkel purpurrot, ja fast schwarz sollte sie blühen. Mit ihrem eigentlichen Himbeerton passt sie jetzt jedoch viel besser in den Vorgarten  – fun fact: die Lilien, die ich dort stehen habe, sollten dunkelrot sein und erblühen im warmen Orange. Ein Tausch würde sich also hervorragend machen. Im Herbst dürfen die beiden also einmal ihre Plätze tauschen.

Auch wenn es immer wieder in meinen Finger gejuckt hat, etwas im Garten zu werkeln, nahm ich für den vergangenen Monat die Worte meines Mannes zu Herzen, dass ich den Garten einfach mal genießen soll. Und so saßen wir abends gerne auf der Lounge zusammen und lasen. Okay, ich gebe es zu, es waren meistens Pflanzenbücher oder Gartenzeitschriften… mit vielen neuen Anregungen.

Was deine Hände erarbeiten, das wirst du genießen; wohl dir, du hast es gut!

Psalm 128,2, Textbibel

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